WDR-Journalistin gibt zu: Wir sind angewiesen, positiv über Flüchtlinge zu berichten

Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks sind laut der WDR-Mitarbeiterin Claudia Zimmermann angewiesen, sich bei der Berichterstattung über Flüchtlinge nach der Linie der Bundesregierung zu richten. Dies berichtet das Portal Meedia.

„Wir sind natürlich angewiesen, pro Regierung zu berichten“, sagte Zimmermann in der Radiosendung „De Stemming“ vom niederländischen L1. Dort diskutierte die WDR-Journalistin mit anderen Gästen die Ereignisse der Silvesternacht in Köln.
„Wir sind öffentlich-rechtlicher Rundfunk und darum angehalten, das Problem in einer mehr positiven Art anzugehen. Das beginnt mit der Willkommenskultur von Merkel bis zu dem Augenblick, als die Stimmung kippte und es mehr kritische Stimmen im Rundfunk und auch von der Politik gab“, zitiert Meedia Zimmermann.

Der öffentlich-rechtliche Rundfunk mit seiner Gebührenfinanzierung sei angewiesen, eher aus Regierungssicht und nicht aus der der Opposition zu berichten. Ausschüsse hätten über die Ausrichtung der Berichterstattung entschieden. Dabei distanzierte sich die WDR-Mitarbeiterin jedoch von den Vorwürfen des ehemaligen Bundesinnenministers Hans-Peter Friedrich, der von einem „Schweigekartell“ sprach. Friedrich kritisierte die Medien dafür, dass sie die Herkunft der Täter in der Silvesternacht bewusst verschwiegen hatten.

Friedrichs Vorwurf hatten ARD-Verantwortliche in den vergangenen Tagen bestritten, so Meedia. Die neue ARD-Vorsitzende, Karola Wille, konnte nach eigenen Aussagen kein Schweigekartell erkennen. Der ARD-Programmchef Volker Herres zeigte sich seinerseits über derartige Aussagen gar verärgert. Herres zufolge ist der öffentlich-rechtliche Rundfunk kein Medium, das sich an Spekulationen beteiligt.

Später entschuldigte sich Zimmermann jedoch für ihre Aussagen, so Meedia. Der Journalistinn sei der Vorfall „ungeheuer peinlich“.

Foto: © AFP 2016/ Maja Hitij

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