Palmyra-Triumph: Putin erteilte Westen eine Lektion

Während sich Russland kein Blatt vor den Mund nimmt und den Hauptfeind der Christenwelt beim Namen nennt sowie ihn zur selben Zeit gnadenlos bekämpft, verschwenden Kritiker des russischen Vorgehens ihre Zeit in Gesprächen über moderaten Islamismus und das Nichtkennen des Korans, wie der Journalist Ivan Rioufol in einem Le Figaro-Kommentar äußerte.

Die Ruinenstadt und Objekt des Unesco-Weltkulturerbes Palmyra, war von Mitte Mai 2015 bis 27. März 2016 von der Terrormiliz „Islamischer Staat“ (IS, auch Daesh) besetzt worden. Die syrische Armee und die Bürgermiliz „Wüsten-Falken“ hatten die Stadt am vergangenen Sonntag vom IS völlig befreit.

„Wem sollte man dafür danken? Putin“, schreibt der Journalist, denn die Befreiung der antiken Oasenstadt habe die syrische Armee der Unterstützung der russischen Luftstreitkräfte zu verdanken.

Es sei Russland, das nun den Sieg bei Palmyra feiern dürfte. Dieser Triumph zeige im Kontrast „die Schwäche der USA und ihrer Verbündeten“, die sich nicht zu den Befreiern der Stadt gesellen können.

„Die Lehre, die man aus Putins Strategie hierbei ziehen sollte, ist simpel: Nur Gewalt wird die islamistische Ideologie, die nur eine solche Sprache versteht, zum Rückzug zwingen“, so Rioufol. „Der Russe nimmt sich einfach kein Blatt vor den Mund und nennt den Hauptfeind der Christenwelt bei seinem Namen.“

Während jedoch der französische Staatschef Francois Hollande über die „Zerstörung des Daesh“ spreche, wirkten seine Einwände so wenig überzeugend, dass er den ganzen Zorn des IS auf sich ziehe – die Terrororganisation habe Frankreich nun eine Apokalypse angedroht und stehe auch zu ihrem Wort.

„Kerzen und Schweigeminuten auf dem Place de la République in Paris werden in keiner Weise zur Beseitigung der Koran-Soldaten verhelfen, von denen es reichlich in Syrien als auch in Frankreich gibt. Nur der gnadenlose Kampf ist ein Ausweg“, betont der Kolumnist.

Der russische Präsident habe genügend Kritiker, die zu jeder Zeit bereit seien, „über die Unkenntnis des Korans, den moderaten Islamismus oder den neumodischen Begriff des quietistischen Salafismus dahin zu schwadronieren“. Auf dieselbe Weise seien viele helle Köpfe vor dem Untergang Konstantinopels im 15. Jahrhundert bereit gewesen, vor dem Sieger auf die Knie zu fallen.

Man sehe auch, dass der Westen sich allmählich an den „antichristlichen Hass“ gewöhne. Dieses Gewöhnen sei mittlerweile auch in Gleichgültigkeit umgeschlagen, wie man das am Beispiel der fast ausbleibenden französischen Reaktion auf den Anschlag in der pakistanischen Stadt Lahore sehe, bei dem viele Christen ums Leben gekommen seien. Frankreich habe zudem seit 2014 trotz der verzweifelten Aufrufe irakischer Christen und Juden, sie vor den „neuen Nazis“ zu beschützen, um 72 Prozent weniger Visen ausgestellt.

„Vor dem Hintergrund dieses feigen ‘Rette sich, wer kann‘ bleibt also nur Putin“, schließt Rioufol.

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