Zweiter Protesttag in Griechenland: Bauern blockieren Landstraßen
Griechische Landwirte haben aus Protest gegen die geplante Renten- und Steuerreformen der Regierung wichtige Straßenverbindungen mit ihren Traktoren versperrt, berichtet der griechische Sender ERT.
Die Traktoren seien auf den wichtigsten Verkehrsknoten aufgestellt worden. Unter Aufsicht der Polizei sind mehrere Hunderte Fahrzeuge zur Übergangsstelle Tempe, nahe Larisa, in Zentralgriechenland gekommen.
„Wir werden das nicht dulden“, heißt es von den Teilnehmern der Protestaktion.
1000 bis 1200 Traktoren sollen bis zum 28. Januar bei Tempe bleiben.
In Thessalien haben die Landwirte vor, mehr als anderthalb Tausend Traktoren einzusetzen.
In der Argolis auf dem Peloponnes wurde ein Protestmarsch von ein paar Dutzend Bauern mit schwarzen Flaggen organisiert.
Zu der Aktion in Thessaloniki sind Bauern auf rund 500 Traktoren und Landmaschinen angekommen.
Zuvor hatten die Landwirte von Komotini am Mittwoch den Wirtschaftsminister Evangelos Apostolou stundenlang im Verwaltungsgebäude der Stadt eingesperrt. Sie forderten, den Gesetzentwurf über die Sozialversicherung für die Bauern zurückzuziehen und einen Dialog mit der Regierung einzuleiten.
In Griechenland protestieren derzeit verschiedene soziale Gruppen gegen das Sozialsystem. Der am Mittwoch begonnene 48-stündige Streik der Seeleute wird fortgesetzt.In Athen wollen Juristen und Ärzte am Donnerstag auf die Straße gehen. Auch die lokalen Beamten planen einen Streik. Sie alle glauben, dass das neue Rentensystem zu Steuererhöhung und Senkung der Lebensqualität führen werden.
Auch die internationalen Geldgeber sehen das von der griechischen Regierung vorgestellte Reformprogramm kritisch. Für Es sei ihnen nicht radikal genug.
Foto: REUTERS/ Alexandros Avramidis, Zweiter Protesttag in Griechenland: Bauern blockieren Landstraßen