LINKE-Politikerin zu Übergriffen in Köln: Medien dürfen keine Angst schüren

Gegen die Art und Weise, wie die meisten Medien über Übergriffe in der Silvesternacht in Köln berichten, hat sich Ulla Jelpke, innenpolitische Sprecherin der LINKE-Fraktion im Bundestag geäußert.

„Meine Solidarität gilt natürlich den Opfern, besonders den Frauen. und das muss strafrechtlich konsequent verfolgt werden. Ich halte es aber für wichtig, dass man da nicht die Vermischung vornimmt, Flüchtlinge sind jetzt hier, um Frauen zu vergewaltigen und die Menschen auszurauben“, sagte sie in einem Sputniknews-Interview. „Auch wenn ich nicht in Frage stellen will, dass hier durchaus auch Ausländer beteiligt gewesen sind.“

„Ich finde durch die Art und Weise, wie darüber in den Medien berichtet wird, dass da eine Stimmungsmache entsteht und dass man gar nicht mehr über die Probleme redet, die Flüchtlinge eigentlich bewältigen müssen“, führte sie weiter aus. „Das wir fast jeden Morgen aufwachen — und schon wieder musste ein Flüchtlingslager geräumt werden, weil die Menschen nach wie vor in Zeltstädten hausen und derzeit gerade davon bedroht sind, da draußen zu erfrieren.“

„Ich glaube, wir müssen einfach damit aufhören, ständig Ängste zu schüren vor jeder Großveranstaltung, dass da möglicherweise ein Terroranschlag stattfinden könnte“, äußerte Jelpke. „Wir bekommen ständig von irgendwelchen ausländischen Geheimdiensten Hinweise, ich frage mich da manchmal, was macht eigentlich unser eigener Geheimdienst?“

„Wir müssen sehr genau hinschauen, denn auch in Deutschland kann es Anschläge geben“, betonte sie. „Aber diese Angst- und Panikmache wird das Leben des Einzelnen verändern. Diese Angst müssen wir verhindern, es kann nicht sein, dass wir in einer Gesellschaft voller Angst leben.“

Zu der Empfehlung der Kölner OB Henriette Reker, Frauen sollten beim bevorstehenden Kölner Karneval wie auch bei anderen Massenveranstaltungen „sich schützen, indem Sie eine Armlänge Abstand halten“, meinte die LINKE-Politikerin: „Also, ich weiß nicht ob das hilft, eine Armlänge Abstand zu halten — immer darauf zu achten, ob neben mir da jetzt ein potentieller Gewalttäter hergeht — das stelle ich mir anstrengend vor. Ich glaube, Frauen sollten generell lernen, sich selber zu verteidigen um selbstbewusster durchs Leben gehen zu können.“

Foto: © REUTERS/ Wolfgang Rattay LINKE-Politikerin zu Übergriffen in Köln: Medien dürfen keine Angst schüren
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