Studie: Diät-Getränke helfen besser beim Abnehmen als Wasser - Finanziert von... Coca-Cola & Pepsi
Eine Forschungsstudie der Universität Bristol, die behauptet, Diät-Getränke könnten wissenschaftlich belegt beim Abnehmen besser helfen als Wasser, wurde durch das 'Europe International Life Sciences Institute" (ILSI) finanziell unterstützt. Deren prominentesten Mitglieder? Coca-Cola und PepsiCo.
Die 14-seitige Forschungsarbeit
Später erschienen jedoch einige interessante Details über die Studie. Es stellt sich heraus, dass die Forschung von der Europe International Life Sciences Institute (ILSI) finanziert wurde, dem die Getränke-Riesen Coca-Cola und PepsiCo angehören.
Beide Unternehmen gehören auch der 'Essverhalten und Energie Balance Task Force' an, eine Gruppe, die darauf abzielt, das Bewusstsein für gesunde Ernährung zu erhöhen, und, kleines pikantes Detail am Rande, mit Professor Rogers als Co-Vorsitzenden.
Die britische Times und Sunday Times berichten seit geraumer Zeit über die Zusammenarbeit von Coca-Cola und Wissenschaftlern. Es wurde auch berichtet, dass einige der Autoren dieser Studie jeweils 750 Britische Pfund (ca. 988 Euro) von der Taskforce erhalten hätten.
Die Finanzierung der Studie aus der Industrie wurde von der University of Bristol nicht preisgegeben, merkte die Zeitung an.
Die Ergebnisse dieser Studie stehen auch im Widerspruch zu früherer Forschung mit Diät-Getränken: während man für die Studie mehr als 5.500 Veröffentlichungen überprüfte, wurden die Ergebnisse nur drei Studien entnommen.
Zwei andere Forschungsarbeiten entdeckten keinen Unterschied zwischen Wasser und Diät-Getränken und eine weitere Studie – gesponsert von der American Beverage Association – kam zu dem Schluss, dass die Menschen, die Diät-Getränke konsumieren, eher Gewicht verlieren als diejenigen, die Wasser zu bevorzugen.
Wissenschaftler schätzen die neuste Forschung als mindestens zweifelhaft ein.
Kardiologe Dr. Aseem Malhotra, Berater der National Obesity Forum, sagte der Zeitung The Independet: "Anzudeuten, dass die Diät-Drinks gesünder als Trinkwasser sind, ist lachhaft, unwissenschaftlichen Unsinn."
"Wenn Sie gute Wissenschaft wollen können nicht Sie korporative Förderung der Forschung erlauben," fügte er hinzu.
Die University of Bristol hat bereits auf die Kritik reagiert, indem sie darauf hinwies, dass die Studie in einem "Peer-Review Journal" erschien, also die Ergebnisse auch von anderen Wissenschaftlern untersucht wurden. Die Finanzierungsquelle erscheint "aus Platzgründen" nicht, zitierte die Sunday Times die Universität.
"Wir stehen daher zu den Ergebnissen. [Die Studie] wurde durch eine Reihe von Einrichtungen, einschließlich des NHS [National Health Service = das öffentliche Gesundheitssystem] und der Europäischen Union sowie der ILSI Europe finanziert", heißt es in der Erklärung der Universität.
Foto: Reuters © Carlo Allegri, Kleinere Dosen und (umstrittene) Süßstoffe statt Zucker, damit Konsumenten ihre Kalorienaufnahme besser kontrollieren können.