Ischinger: Putin lehnte Einladung zu Münchener Konferenz zweimal ab
Wladimir Putin reist in diesem Jahr nicht zur Sicherheitskonferenz nach München. Laut Konferenzchef Wolfgang Ischinger hat der russische Präsident die Einladung nach Deutschland zweimal abgelehnt.
Er habe bereits im September eine Einladung an Putin geschickt, teilte Ischinger der Agentur Sputnik mit. Der russische Präsident habe damals geantwortet, er werde nicht kommen können. Im Dezember richtete Ischinger nach eigenen Aussagen eine zweite Einladung an den russischen Präsidenten, die ebenfalls abgelehnt worden sei. Der Kreml-Chef habe beide Antwortscheiben, so Ischinger, in einem freundlichen Ton verfasst.
Kreml-Sprecher Dmitri Peskow teilte am Donnerstag mit, Putin werde wegen eines ausgefüllten Terminkalenders nicht nach München reisen. Die Münchener Sicherheitskonferenz 2016 findet vom 12. bis 14. Februar statt. Ischinger erwartet nun eine repräsentative Delegation aus Russland.
Im Jahr 2007 hatte Putin als erstes russisches Staatsoberhaupt vor der Münchner Sicherheitskonferenz gesprochen. Seine Rede ging in die Geschichte ein, da der Kreml-Chef damals die Entstehung einer unipolaren Welt und die einseitige Gewaltanwendung mit klaren Worten kritisiert hatte. Zudem hatte er den USA vorgeworfen, ihr Rechtssystems anderen Ländern aufzwingen zu wollen. Außerdem prangerte Putin damals den Ausbau der Nato-Militärinfrastruktur in Richtung Osten an und warnte davor, dass Moskau die Aufstellung des umstrittenen US-Raketenschildes in Europa „asymmetrisch beantworten“ werde.
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